Die Kraft des Waldes

 
 

Dass die Natur uns Kraft schenkt, ist nichts Neues. Je mehr wir im Hamsterrad des Alltags funktionieren, desto mehr sehnen wir uns danach, dieses Müssen und Sollen hinter uns zu lassen und nach draußen zu gehen. Wir wissen offensichtlich intuitiv, was viele Studien belegen: nirgends erholen wir uns so gut wie in der Natur.

Die Kraft des Waldes -
5 Tipps, wie du sie dir in deinen busy Alltag holst

Dabei muss es gar nicht immer der lange Spaziergang im Wald sein: bereits eine Runde durch den Park oder entlang einer von Bäumen umsäumten Straße hat eine positive Wirkung. Doch wir alle kennen diese Tage, an denen uns selbst dafür die Energie und Zeit fehlt. Für solche Momente teile ich am Ende des Artikels 5 Tipps mit dir, wie du dir die Kraft des Waldes in deinen busy Alltag holen und dabei all deine Sinne aktivieren kannst.

Für alle, die mehr über die Kraft des Waldes lesen und lernen wollen, gibt es vor den 5 Tipps noch diese Insights:
  • Was wären wir ohne Bäume
  • Der Wald schärft all unsere Sinne
  • Der Wald als grünes Antidepressivum
  • Jünger durch Bäume
  • Waldbaden und die Terpene
  • 5 Tipps für mehr Wald in deinem Alltag

Was wären wir ohne Bäume

Bäume filtern Schadstoffe und reinigen die Luft. Sie nehmen Kohlendioxid auf. Sie liefern uns Holz. Sie spenden Schatten und halten steile Hänge durch ihr Wurzelwerk zusammen. In Deutschland sind Waldböden der größte Süßwasserspeicher. Ohne Bäume gäbe es viele Häuser, Zäune und Brücken nicht. Was wären wir ohne Bäume? Wir brauchen sie wie die Luft zum Atmen.

Der Wald schärft all unsere Sinne

Das Grün der Bäume, der Geruch von feuchtem Moos, das Rascheln der Blätter im Wind, das Klopfen eines Spechts: alles, was wir im Wald wahrnehmen, erfahren wir über unsere Sinne.

Sinneswahrnehmung ist ein komplexer und sehr individueller Prozess, bei dem unsere Sinnesorgane Reize aus der Umgebung wahrnehmen und an das Gehirn weiterleiten.

Bei einem Aufenthalt im Wald empfinden wir diese Reize als harmonisch: Farben, Formen, Geräusche, Bewegung - alles passt zusammen. Wir fühlen uns verbunden und lebendig. Wir fühlen uns wohl und unser parasympathisches Nervensystem wird aktiviert. Stresshormone wie Kortisol werden abgebaut und die Aktivität der natürlichen Killerzellen erhöht sich. All das wirkt sich indirekt stabilisierend auf unser Herz-Kreislauf- und das Immunsystem aus. Zudem fördert ein Aufenthalt im Wald unsere Kreativität, unsere Denkfähigkeit und Ideenfindung nimmt ganz natürlich zu.

Verschiedenste Studien belegen die oben beschriebenen positiven Effekte des Waldes. Drei der bekanntesten habe ich hier für dich zusammengefasst:

Wald als grünes Antidepressivum

Der Architekturprofessor Prof. Roger Ulrich untersuchte neun Jahre lang, welchen Einfluss der Blick auf Bäume bei der Genesung von PatientInnen hat. Eine Gruppe der Probanden blickte aus dem Krankenhauszimmer auf eine Hauswand, die andere Gruppe auf Bäume. Das Ergebnis: die Probanden der Gruppe mit Blick ins Grüne mussten deutlich weniger Zeit im Krankenhaus verbringen. Sie durchlebten weniger Komplikationen, benötigten weniger und schwächere Schmerzmittel und litten seltener unter Depressionen. Diese Studie wurde 1984 in der Fachzeitschrift Science publiziert.

Jünger durch Bäume

In einer anderen Studie, veröffentlich 2015 im Wissenschaftsjournal Nature, wurden Stadtteile in Toronto im Hinblick auf die Anzahl der Bäume und der Gesundheit der dort lebenden Menschen verglichen. Das Ergebnis: Menschen, die in grüneren Stadtteilen wohnen, leiden deutlich seltener and Herz-Kreislauferkrankungen oder Diabetes. Die Forscher berechneten, dass sich 10 Bäume mehr pro Stadtwohnblock statistisch genauso positiv auf die Gesundheit auswirken, wie sieben Jahre jünger zu sein.

Waldbaden und die Terpene

„Shinrin Yoku“ wurde 1982 als Marketingkonzept der japanischen Forstwirtschaft ins Leben gerufen. Inzwischen wurde Waldbaden zu einem weltweiten Trend. Beim Waldbaden geht es nicht darum, möglichst viele Kilometer zu gehen, sondern um Entschleunigung und achtsames Verweilen im Wald. Der japanische Umweltmediziner Qing Li und sein Team wollten anhand einer kleinen Studie beweisen, dass die sogenannten Terpene dafür verantwortlich sind, dass Waldbaden das Immunsystem stärkt und zu mehr körpereigenen Killerzellen führt. Dafür haben sie bei einer Gruppe eine Nacht lang die Luft im Hotelzimmer mit Terpenen angereichert. Am nächsten Morgen war bei dieser Gruppe die Zahl der Killerzellen im Vergleich zu der Gruppe, die in Hotelzimmern mit „normaler“ Luft übernachtete, deutlich gestiegen.

Kritische Stimmen zweifeln diese Studie an, da die verwendeten Terpene von einer für Japan typischen Zypressenart, die bei uns im Wald kaum vorkommt, stammten. Andere Stimmen sagen, dass die verwendeten Terpene auch in unseren Nadelbäumen vorkommen. Unumstritten ist, dass ein Aufenthalt im Wald unser Immunsystem stärkt und dass Terpene in so gut wie allen Pflanzen vorkommen.

#neverstoplearning: Terpene sind chemische Stoffe, mit denen Pflanzen untereinander kommunizieren. Bislang sind über 8.000 Terpene bekannt. Wir nehmen sie bei einem Waldspaziergang über die Atmung oder die Haut auf. Terpene werden auch als der Duft des Waldes bezeichnet, da man sie z.B. im Wald als den typischen Nadelbaumgeruch wahrnehmen kann. Die Konzentration von Terpenen ist im Sommer und bei Regen und Nebel am höchsten.

 
 
Frau balanciert auf einem Baumstamm im Wald mit Rucksack auf dem Rücken.
 
 

Um den Wald mit allen Sinnen wahrzunehmen, ist es natürlich am besten, du gehst in einen mittenrein. Falls du diese Möglichkeit gerade nicht hast, teile ich nun 5 Tipps mit dir, wie du dir die Kraft des Waldes in deinen busy Alltag holen kannst.

5 Tipps für mehr Wald in deinem Alltag

#1 Natur sehen
Wenn du länger konzentriert am Rechner arbeitest, achte darauf, regelmäßig einen Blick aus dem Fenster auf Büsche und Bäume zu werfen. Wenn dein Blick nach außen nicht auf Grün fällt, dann hole dir Naturbilder auf den Bildschirm oder an eine Wand in deinem Blickfeld. Der Blick auf Grün entspannt.

#2 Natur hören
Naturgeräusche stärken unsere kognitiven Fähigkeiten. Sie helfen uns, uns zu fokussieren und zu konzentrieren. Aufnahmen von Natur- und Waldgeräuschen kann man auch wunderbar nebenbei hören (persönlicher Tipp: ambient music auf YouTube).

#3 Natur riechen
Hol dir mit ätherischen Ölen von Weißtanne, Kiefer, Fichte, Zypresse in einem Diffusor oder mit einer Kerze mit Zirbenduft den Geruch des Waldes in dein Zimmer.

#4 Natur schmecken
Verwöhne dich mit einem Tee, der dich an Wald erinnert. Entweder aus selbst gesammelten Blüten und Kräutern oder aus fertigen Waldmischungen.

#5 Natur fühlen
Mit den Händen: lege einen kleinen Handschmeichler aus Holz oder Rinde in deine Nähe. Allein dieses Fühlen eines Stückes Natur aktiviert deine Sinne.

Mit den Füßen: sobald wir barfuß die Erde berühren, fühlen wir uns geerdet. Stell dich in der Mittagspause oder auf dem Nachhauseweg kurz barfuß auf eine Wiese. Das funktioniert auch beim ersten Schnee.

Ich wünsche dir viel Freude beim Ausprobieren meiner Impulse. Wenn du noch weitere Tipps hast, um sich zu Hause mit der Natur zu verbinden, schreib sie mir gerne per E-Mail oder über Instagram @karin.lua. Ich freu mich, von dir zu hören!

Und wenn du Lust hast, die Kraft des Waldes im Rahmen eines Natur-Coachings zu erfahren, dann buche dir gerne ein kostenfreies und unverbindliches Erstgespräch mit mir. 

Your time to flourish,
Karin Lua

 

Quellen:
Studie ‚Vermehrung der eigenen Killerzellen‘: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18394317/
Studie ‚Prof. Ulrich, Blick ins Grüne‘: https://www.science.org/doi/10.1126/science.6143402
Studie ‚Toronto Stadtteile‘:
https://www.nature.com/articles/srep11610Studie ‚Waldbaden‘: https://www.quarks.de/gesundheit/waldbaden-zum-stressabbau/



KARIN LUA
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